Der Karneval der Kulturen ist eine berühmte Berliner Veranstaltung. Sie wurde erstmals 1996 durchgeführt, und ist seither eine alljährliche Massenveranstaltung. Im Ortsteil Kreuzberg ist sie in jedem Frühsommer ein multikulturelles Ereignis. Die Werkstatt der sogenannten Kulturen Berlin organisiert diese Veranstaltung.
Die Stadt mit der größten Zahl an Migranten innerhalb Deutschlands möchte sich als Weltstadt und Metropole präsentieren. Der Integrationsgedanke steht beim Karneval der Kulturen im Vordergrund. Das mehrtägige Spektakel mit traditionellen Umzügen und unzähligen Musik – und Theaterveranstaltungen beruht auf dem Karnevalsgedanken, der schillernden, lebhaften und toleranzbetonten Demonstration kultureller Vielfältigkeit. Der Karneval der Kulturen hat sich in den letzten Jahren zu einer Veranstaltung internationalen Ranges emporgearbeitet.
1993 wurde im Berliner Bezirk Neukölln jene Werkstatt der Kulturen eröffnet. Dabei sollte eine Begegnung und der Dialog gefördert werden, da im Großraum Berlin Menschen aus fast 200 Nationen leben. Die künstlerischen Projekte und regelmäßigen Treffen waren die Ideengrundlage für den Karneval der Kulturen. Das viertägige Straßenfest begann mit einem großen Umzug durch die Berliner Stadtmitte und mauserte sich in den Folgejahren zu einem Riesenspektakel mit zahlreichen musikalischen und tänzerischen Darbietungen. Sogar für die Kinder wird ein eigenes Programm dargeboten. Die Besucherzahlen schwanken zwischen einer halben und einer ganzen Million. Die Akteure der Umzüge sind inzwischen auf über 4000 angestiegen. Preise für die fantasievollsten und originellsten Darbietungen werden inzwischen auch vergeben. Eine große Abschlussparty krönt das Fest, an dem viele südamerikanische und natürlich auch afrikanische Gruppen beteiligt sind. Nur die durch große Bevölkerungsgruppen vertretenen Türken beteiligen sich so gut wie nicht an dem Fest. Ähnliche Veranstaltungen werden in anderen Städten durchgeführt, wie in Bielefeld oder Frankfurt am Main.