Kultur kann im weitesten Sinne damit erklärt werden, dass unter diesem Begriff alles zusammengefasst wird, was Menschen gestalten. Das Gegenstück dazu wären die Dinge, die er nicht verändert, die Natur. Umgestaltungen von Material wie Technik, bildende Künste, geistige Gebilde in Religion und Wissenschaft fallen unter den Kulturbegriff.
Der Zeitgeist einer Epoche wird meist mit einer neuen Definition von Kultur erklärt. Mit dem Begriff haben sich große Köpfe der Welt befasst, wie Immanuel Kant oder Albert Schweitzer, Wilhelm von Humboldt und Helmuth Plessner. Die Tradition ist sozusagen das kulturelle Gedächtnis der Menschen. Jede Generation schafft Neues, und es kommt Wissen und Fähigkeit hinzu. Diese muss an die nächste Generation überliefert werden. Dazu dient die Tradition. Aus diesem Grund werden Dinge wiederholt, beispielsweise Rituale zu einer besonderen Zeit. Schrift und Sprache sind wesentliche Teile der Kultur. Allerdings sind auch sie einer gewissen Wandlung unterworfen. Ein Teil davon ist die Alltagskultur. Darunter fallen Gebräuche, Gewohnheiten und Gegenstände des alltäglichen Lebens, die zwar keine Kultur im Sinne bildender Kunst, Musik oder Literatur sind, aber als Massenkultur wichtige Bestandteile sind.
Die Erforschung der Alltagskultur ist vor allem in Volkskunde, Soziologie, Kultur- und Medienwissenschaften zu finden. Gegenstand dieser Untersuchungen können Dinge wie Fernsehen, Auto, Mode oder Design sein. Ein zeitgenössisches Beispiel für die Alltagskultur ist die Popkultur. Zum Kulturbegriff können auch solche Dinge gerechnet werden, wie der Frauenbegriff in den 50er Jahren oder andere Beispiele. Das Frauenbild der Wirtschaftswunderjahre bediente sich vieler Klischees, die damals aber noch unangefochten waren. So beispielsweise der Aufgabe der Frau, ausschließlich Gattin und Mutter zu sein.